Aus Weniger mach Mehr!
Bei der Lean Production geht es um weit mehr als nur um das Verschlanken von Prozessen und die Vermeidung von Verschwendung.
Lean ist ein Mindset und beginnt bei jeder einzelnen Person. In erster Linie ist es eine Geisteshaltung. Es ist das ständige Bemühen, sich bewusst zu machen, was einen Mehrwert (für alle Beteiligten, angefangen bei der Kundschaft) darstellt. Kurz gesagt, es bedeutet, dass Sie jederzeit wissen, was Sie tun und warum, und zwar mit schlanken Prozessen, effizient, produktiv, ohne Verschwendung und mit dem geringst möglichen Aufwand.
Es bedeutet, mit weniger mehr zu erreichen und dabei qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen, die effektiven Nutzen bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei der Respekt und die Wertschätzung der Beiträge jeder einzelnen Person in der Wertschöpfungskette. Das darf zu keiner Zeit vernachlässigt werden.
Das Gebot der “ Null-Verschwendung“ im Umgang mit allen Arten von Ressourcen kommt allen zugute: unserem Planeten, der Umwelt, in der wir leben uns somit uns selbst. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die ständig steigenden Kosten reduziert werden.
Ist Lean Green?
Der erste Schritt zu umweltfreundlichem Verhalten und umweltfreundlicher Produktion besteht darin, alles zu vermeiden, was nicht unbedingt notwendig ist und keinen Mehrwert schafft. Wenn dann noch Recycling und Upcycling hinzukommen, wird die Umweltverträglichkeit noch gesteigert: eine WIN-WIN-Situation für alle Beteiligten, einschließlich des Planeten Erde.
Wenn wir dann noch Kaizen und die kontinuierlichen Verbesserungsprozesse in kleinen, stetigen Schritten hinzufügen, wird deutlich, dass Lean Production und Lean Management beträchtliche Vorteile bieten.
Krisen wie die Covid-19-Pandemie haben deutlich gezeigt, dass Unbeständigkeit und Krisen jederzeit möglich und nur sehr bedingt vorhersehbar sind. Daher fällt es Führungskräften mehr denn je schwer, Veränderungen in ihren Organisationen auf lange Sicht dauerhaft und nachhaltig umzusetzen.
Ein hohes Maß an Flexibilität und kurze Zyklen sind unerlässlich. Doch wie lässt sich das mit einer systematischen Analyse von Prozessen und Value Streams vereinen, um Verschwendung, Schwankungen und starre Strukturen zu reduzieren und gleichzeitig die Leistung, Produktqualität, Kundenzufriedenheit sowie das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern – und das alles bei gleichzeitiger Kostensenkung?
Hier kommt der agile Ansatz ins Spiel. Lean Management und agile Methoden bzw. agiles Management teilen eine Reihe von grundlegenden Zielsetzungen, die diese scheinbaren Gegensätze vereinen:
- Einen Mehrwert für die Kundschaft schaffen
- Kontinuierlich lernen und verbessern
- Arbeitsmethoden kontinuierlich weiterentwickeln
- Transparenz fördern, um Ziele und Strategien mit den Teams zu teilen
- Teams und Einzelpersonen dabei unterstützen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen
Agile Methoden haben ihren Ursprung in kreativen Arbeitsbereichen oder Frontoffices, in denen direkter Kundenkontakt besteht. Inzwischen finden sich multifunktionale und selbstorganisierte agile Teams jedoch auch in Backoffices.
Bei der Wahl der passenden Arbeitsweisen und Methoden, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden, kann es sinnvoll sein, eine Kombination aus Lean und Agile Management in Betracht zu ziehen. Welche Ansätze letztlich am besten passen, hängt jedoch stark von der Struktur und den Zielen des Unternehmens ab
