
Entdecken Sie, warum Game-Based Learning weit mehr ist als Theorie. Wie simulationsbasiertes Lernen Verhaltensänderungen und tiefes interkulturelles Verständnis ermöglicht – mit praxisnahen Beispielen und wissenschaftlichen Erkenntnissen.
In unserer vernetzten Welt ist kulturelles Bewusstsein längst kein „Extra“ mehr.
Ob es darum geht, mit globalen Teams zu arbeiten, heterogene Arbeitsgruppen zu leiten oder inklusive Strategien zu entwickeln – kulturelle Unterschiede und Nuancen zu verstehen, ist von entscheidender Bedeutung.
Doch traditionelle interkulturelle Trainings beschränken sich oft auf „Wissen“ über die Kultur und „Kulturgrammatik“.
Sie vermitteln theoretisches Wissen über Kulturen, ohne dabei echte Verhaltensänderungen oder tiefgreifende Mindset-Shifts zu bewirken.
Aus meiner Erfahrung in der Bedarfsanalyse vor der Konzeption maßgeschneiderter interkultureller Workshops zeigt sich immer wieder ein Muster:Die Teilnehmenden wollen Listen von Dos and Don’ts – Verhaltensregeln, die unbedingt einzuhalten sind, um Fehler, „Faut Pas“ und Missverständnisse zu vermeiden.
Unsicherheitsvermeidung ist was an erster Stelle auf der Wunschliste für das Training steht:
💭 „Sagen Sie mir einfach, wie ich mich verhalten muss, um keine Fehler zu machen.“
Doch die Wahrheit ist:
Es gibt keine universellen Regeln, die immer gelten – selbst innerhalb derselben Kultur.
Was wir wirklich brauchen, ist Ambiguitätstoleranz: die Fähigkeit, offen und wirksam im Umgang mit der anderen Person zu bleiben, auch wenn die Situation unklar und/oder die Erwartungen widersprüchlich erscheinen.
Und genau hier kommt Game-Based Learning ins Spiel.
🎲 Game-Based Learning – von der Theorie zur Erfahrung
Aus der Forschung wissen wir, dass simulationsbasiertes Game-Based Learning genau dieses transformative Potenzial bietet.
Wie Madni (2012) erklärt, macht die Kombination von klassischer Spieltheorie, Verhaltensspieltheorie und Multi-Agenten-Simulationen in der interkulturellen Entscheidungsfindung das Lernen unterhaltsam, einprägsam und wirksam.
Warum?
Weil Menschen am besten durch eigenes Erleben lernen – besonders bei übergreifenden Kompetenzen wie interkultureller Zusammenarbeit, Verhandlung oder Entscheidungsfindung aus unterschiedlichen Perspektiven.
Vom puren Wissen zu tiefem Bewusstsein
Arnab et al. (2010) heben vier Dimensionen eines wirksamen Game-Based Learning für interkulturelle Kompetenz hervor:
- Kontextanpassung
Lernspiele müssen verbale und nonverbale Kommunikation, soziale Verhaltensweisen und reale kulturelle Kontexte einbeziehen.
→ Beispiel: Das Projekt e-VITA nutzte Geschichten älterer Menschen, um intergenerationelles kulturelles Verständnis in Europa zu fördern. - Lernerzentriertes Design
Personalisierte Lernerlebnisse, die auf den kulturellen Hintergrund der Teilnehmenden eingehen, erhöhen Relevanz und Engagement. - Darstellungen, die Stereotype hinterfragen
Game-Based Learning weckt Emotionen, Interesse und Reflexion und fördert Empathie und Respekt für eigene und fremde Werte. - Vielfältige didaktische Ansätze
Die Kombination aus narrativer Immersion, erfahrungsbasiertem Lernen und explorativen Aufgaben macht interkulturelles Lernen dynamisch und nachhaltig.
Geschichten, die im Gedächtnis bleiben
Ich werde nie einen Abend mit einem Freund aus Aserbaidschan vergessen.
Wir lachten über Gesten:
👉 Wie ein einfaches italienisches Zeichen für „Ich habe Hunger“ oder „Dieses Essen ist köstlich“ in Aserbaidschan als Beleidigung verstanden werden kann.
Es hat uns viel Spaß gemacht, zu erkennen, wie dieselbe Geste in einer Kultur Zuneigung ausdrückt – und in einer anderen beleidigend wirkt.
Oder der Moment mit einem deutschen Politiker im Europäischen Parlament.
Er hörte einem italienischen Kollegen über Kopfhörer zu, wartete aber auf die Simultanübersetzung. Schließlich fragte er seinen Nachbarn:
💭 „Was ist los? Warum höre ich die Übersetzung nicht?“
Sein Nachbar, der Italienisch sprach, lächelte und sagte:
„Keine Sorge, er hat noch nichts Wichtiges gesagt. Nur ein bisschen Einleitungsgeplauder.“
Das brachte mich zum Schmunzeln.
Denn was in einer Kultur als wichtiger Beziehungsaufbau gilt, kann in einer anderen als überflüssiges „Geschwafel“ wahrgenommen werden.
Natürlich wollen wir nicht verallgemeinern. Nicht alle italienischen RednerInnen beginnen mit langen Einleitungen, und nicht alle Deutschen kommen immer direkt auf den Punkt.
Aber solche Situationen zeigen uns:
Es geht nicht nur darum, was gesagt wird, sondern wie es wahrgenommen wird.
Was macht Game-Based Learning in der interkulturellen Bildung so besonders?
✔️ Sicherer Raum – Teilnehmende können unterschiedliche Herangehensweisen gefahrlos ausprobieren
✔️ Emotionale Beteiligung – Geschichten und Simulationen wecken Emotionen, die nachhaltiges und tiefgründiges Lernen ermöglichen
✔️ Verhaltensänderung – Lernen geht über Theorie hinaus und fördert anwendbare Kompetenzen und flexible Strategien
✔️ Freude am Lernen – Spaß und Herausforderung erhöhen Motivation und Engagement
Meine Erfahrung als Creative Catalyst
Nach Jahrzehntelanger Erfahrung mit interkulturellen Trainings und Coaching weiß ich:
Game-Based Learning und erfahrungsbasiertes Lernen eröffnen Perspektiven, die kein Frontalunterricht oder selbst erfahrungsorientierte Übungen je erreichen.
Sie schaffen Räume, in denen Neugier Urteile ersetzt, und Menschen tiefgründige Erkenntnis darüber erlangen, wie stark ihr kultureller Hintergrund Entscheidungen und Zusammenarbeit beeinflusst.
Aus meiner Erfahrung ist Game-Based Learning der effektivste Weg, um Teilnehmenden ihre eigenen kulturellen Muster spürbar zu machen.
Kulturelle Sensibilisierung ist immer der erste Schritt zu echter interkultureller Kompetenz.
Zum Beispiel nutze ich oft das Personal Inner Team (PIT) als Einstieg.
Wenn Menschen die Vielfalt ihrer eigenen Ressourcen und Herangehensweisen entdecken, können sie Unterschiede zu anderen leichter wertschätzen und Brücken bauen.
🚀 Der nächste Schritt?
Game-Based Learning ist nicht nur für Schulen oder technische Trainings.
Es ist ein starkes Instrument für:
🌎 Interkulturelle Coachings
👥 Teambuilding für interkulturelle und intergenerationelle Teams
💡 Führungskräfteentwicklung, die weit über kognitive Wissensvermittlung hinausgeht und echte Handlungskompetenz fördert.
💭 Neugierig, wie Game-Based Learning Ihr nächstes interkulturelles Training oder Leadership Retreat transformieren könnte?
Ich konzipiere immersive, forschungsbasierte und tief menschenzentrierte Lernformate, die Brücken bauen statt Barrieren.
👉 Kontaktieren Sie mich, um herauszufinden, was ich für Ihr Team oder Ihre Organisation tun kann.
📚 Referenzen
- Madni, A.M. (2012). Game-Based Simulation for Cross-Cultural Decision Making Training. DOI: [Link].
- Arnab, S. et al. (2010). Promoting Cross-Cultural Awareness through Exposure in Game-Based Learning. IEEE Learning Technology Newsletter, 12(1), 40-43.
